
Wenige von uns wissen, dass einer der erfolgreichsten Architekten, Georg de Lalande, der als Begründer der Secessionarchitektur in Japan gilt, im 19. Jahrhundert in Hirschberg (heute Polen: Jelenia Góra, damals preußische Provinz Schlesien) geboren wurde.
Er studierte Architektur an der Königlich Technischen Hochschule in Charlottenburg, welche Außenstellen in Breslau und Glogau unterhielt. Bevor De Lalande nach Japan ging, war er in vielen Architekturbüros in Wien und Berlin tätig. Die Bauwerke Georg de Lalandes sind vom deutschen Jugendstil geprägt. Um 1903 kam der gerade dreißigjähriger Georg de Lalande in Yokohama an, um das Architekturbüro von Ludwig Richard Seel zu übernehmen. Trotz geringer Berufserfahrung konnte De Lalande sich schnell einen Namen in Japan machen.

De Lalande und andere Architekten seines Büros wurden beauftragt zahlreiche Wohnhäuser, Hotels, Kirchen, Schulen und sogar ein Konsulat zu entwerfen. Das von de Lalande in Kobe entworfene „Wetterhahnhaus“ (Kazamidori), dessen märchenhafter Baustil bis heute viele Menschen anzieht und inspiriert, ist das einzige seiner Bauwerke in Japan, welches überdauert hat. Im Gegensatz zu Japan sind in seiner Heimatstadt, im heutigen Polen, noch 40 seiner Bauwerke erhalten geblieben. Der Baustil dieser Gebäude in Hirschberg fand sich in vielen seiner Bauwerke in Fernost wieder.


