Als Adolf Loos im Jahre 1929 das Landhaus in Payerbach für den jüdischen Lebensmittelfabrikant Paul Khuner baute, war er bereits nach dem “Skandalbau” am Michaelerplatz ein bekannter, wenn auch nicht besonders anerkannter Architekt. Seine visionäre und radikale Bauweise war für die damalige Gesellschaft zu rigoros, welche die prunkvolle Jugendstillarchitektur gewohnt war. Heute ist das “Loos Haus” mit dem auffallenden Kontrast zwischen dem mit Marmor ausgekleideten unteren Fassadenbereich und der schlichten Putzfassade, der oberhalb liegenden Wohngeschosse, zu einem der am meisten kritisierten Gebäude Wiens und zu einem der weltweit bedeutendsten Baudenkmäler der frühen Moderne geworden.
Das architektonische Meisterwerk von Adolf Loos in dem ruhigen Payerbach ist genauso visionär, stillvoll und über jeden Zweifel erhaben. Es ist ein Ort der Stille mit einem besonderen Ambiente – die klaren, schlichten Formen und die dunklen edlen Holzverkleidungen tragen deutlich seine Handschrift und der Hallenausblick durch das zweistöckige Panoramafenster auf Schneeberg und Rax versetzt den Betrachter in einen kontemplativen und meditativen Zustand, in dem man die Schönheit und die Erhabenheit der Natur wahrnehmen und genießen kann